Gesundheitsschonendes Crimpen

Alltägliche Aufgaben werden schwieriger und gewisse berufliche Tätigkeiten können kaum noch oder gar nicht mehr ausgeübt werden. Ursache hierfür ist das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, bei dem ein Handnerv an einer entzündeten Engstelle dauerhaft eingeklemmt ist.
Als Auslöser dieses verbreiteten Krankheitsbildes stehen einseitige Belastungen im Verdacht, wie sie beispielsweise auch im Elektrohandwerk anzutreffen sind. Hier gilt es, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um solchen Krankheiten vorzubeugen und teure Ausfälle von Mitarbeitern zu verhindern. Die Wahl des richtigen Werkzeugs kann dabei helfen.
Als entscheidender Faktor ist dabei die Zahl der regelmäßig durchgeführten Crimpvorgänge zu sehen. Während ein junger und gesundheitlich nicht vorbelasteter Mitarbeiter durchaus 100 bis 150 crimpungen pro Tag ohne negative gesundheitliche Auswirkungen mit einem mechanischen Handwerkzeug vornehmen kann, empfiehlt sich bei höheren Stückzahlen der Einsatz eines Werkzeugs mit motorisiertem Antrieb.
Führende Hersteller bieten mittlerweile entsprechende Geräte an, die ein deutlich komfortableres Arbeiten mit weit geringeren körperlichen Belastungen ermöglichen. So erfordert beispielsweise die elektromechanische Crimpzange Klauke micro® mit 10,8 V Lithium-Ionen-Akku lediglich eine Handkraft von gerade einmal zwei Kilogramm pro Crimpung.

Um den Elektrofachmann und die Elektrofachfrau bei ihrer täglichen Arbeit spürbar zu entlasten und den Zeitvorteil zu nutzen, sollte bei der Auswahl solch eines Werkzeugs darauf geachtet werden, dass es einen möglichst breiten Anwendungsbereich abdeckt. So lassen sich mit der elektromechanischen Crimpzange des oben genannten Herstellers Leitungsquerschnitte von 0,14 bis 50 Quadratmillimeter mit einer Presskraft von bis zu 15 KN verarbeiten und gleichzeitig der Zeitvorteil gegenüber dem mechanischen Presswerkzeugs auf Dauer nutzen.
Da das Gerät im Sinne des Systemgedankens für die Aufnahme der auswechselbaren Einsätze der Klauke-Serie 50 ausgelegt ist, eignet es sich für das Crimpen von verschiedenen Kabelverbindern, Aderendhülsen oder auch von Rohr-, Quetsch- und Stiftkabelschuhen. Somit ist es nicht nur im Schaltschrankbau vielseitig einsetzbar, sondern es sorgt auch bei vielen anderen handwerklichen und industriellen Anwendungen für ein gelenkschonendes und dauernd gleichbleibendes schnelles Arbeiten.
Im zweiten Arbeitsschritt wird die Crimpung per Motorkraft durchgeführt. Dazu muss der Bedienhebel lediglich ganz durchgezogen werden und das Gerät startet automatisch den Crimpvorgang, der je nach Material maximal 1,5 Sekunden dauert.
Nach erfolgter Crimpung wird abschließend durch Loslassen des Bedienhebels der ebenfalls vollautomatische Rücklauf in die Ausgangsposition ausgelöst.
Elektromechanische Presswerkzeuge bieten neben der körperlichen Entlastung aber auch noch weitere Vorteile: Sie erzielen nicht nur bei minimalem Kraftaufwand beste Crimp-Ergebnisse, sondern stellen diese auch über Jahre hinweg in gleichbleibend hoher Qualität sicher. Denn zur Vermeidung von Unter- oder Überpressungen, ist der Einsatz von geeignetem Werkzeug in einwandfreiem technischen Zustand wesentliche Voraussetzung. Andernfalls drohen gefährliche Folgen: Nicht fachgerecht durchgeführte Verpressungen können beispielsweise zu erhöhten Übergangswiderständen führen, die wiederum Temperaturerhöhungen und in letzter Konsequenz sogar Kabelbrände auslösen können. Auf eine einfache und sichere Bedienbarkeit ist daher im Sinne der Sicherheit bei der Werkzeugwahl ebenfalls unbedingt zu achten.
Und auch die mittlerweile bei den meisten Geräten verwendeten Lithium-Ionen-Akkus geben keinerlei Anlass zur Sorge. Bei diesen Energiequellen handelt es sich um einen ausgereiften technischen Standard, der heute in nahezu allen Bereichen verwendet wird, in denen aufladbare Akkus eingesetzt werden. Li-Ion-Akkus zeichnen sich durch kurze Ladezeiten ohne Memory-Effekt und eine konstante, gleichmäßige Leistungsabgabe aus. So beträgt die Ladezeit für den im Klauke-Werkzeug verbauten Akku rund 40 Minuten. Anschließend sind mit voll aufgeladenem Energiespeicher ca. 300 Verpressungen von Kupferleitungen mit einem Querschnitt von zehn Quadratmillimetern nach DIN 46234 möglich. Trotz dieser hohen Leistungsfähigkeit beträgt das Gesamtgewicht des Werkzeugs inklusive Akku gerade einmal 960 Gramm.
Weit entscheidender bei der Bewertung der Rentabilität ist jedoch der Erhalt der Arbeitskraft der Mitarbeiter. Denn bei einem krankheitsbedingten Arbeitsausfall, beispielsweise durch das beschriebene Karpaltunnelsyndrom, eine langwierige Sehnenscheidenentzündung oder einen Tennisarm übersteigen die daraus resultierenden Kosten die Anschaffung eines elektromechanischen Werkzeugs ganz schnell.

Auf einen Blick:
- Bei einer auszuübenden Handkraft von bis zu 20 Kilogramm pro Crimpung können auf Dauer Überbeanspruchungen in Handgelenk und Unterarm drohen
- Einsatz von leicht zu bedienenden Werkzeugen, um ein ergonomisches und gesundheitsschonendes Arbeiten zu ermöglichen
- Elektromechanische Presswerkzeuge bieten körperliche Entlastung, beste Crimpergebnisse mit gleichbleibend hoher Qualität
- Die Anschaffung elektromechanischer Presswerkzeuge sind für Fachbetriebe durchaus sinnvoll