Tipps zum richtigen Verarbeiten von Aderendhülsen

26 September 2023
Aderendhülsen richtig verarbeiten: So geht’s!

Auch wenn sich aus den Vorgaben der Klemmenhersteller nicht immer eine Pflicht zur Verwendung von Aderendhülsen ergibt: Wir empfehlen, sie generell immer zu verwenden! Denn sie verhindern nicht nur das Aufspleißen der Leiter, sondern helfen viele Fehler zu vermeiden. Hinzu kommt: Bei der Montage wird am Ende des Tages Zeit und Geld gespart.


Tipp Nr. 1: Das passende Werkzeug macht’s

Aderendhülsen zwischen 0,5 bis 50 mm² sind in der Norm DIN 46228 definiert. Die Unternorm DIN 46228-4 gilt für isolierte, die DIN 46228-1 für unisolierte Aderendhülsen, während -2 und -3 für Sonderformen gelten. Bei Produkten für den Export in die USA ist außerdem die Norm UL 486F relevant. Zu allen anderen Querschnitten gibt es jedoch keine geregelten Anforderungen. Wegen der daraus resultierenden Vielfalt an verfügbaren Aderendhülsen ist es besonders wichtig, auf die Wahl des passenden Werkzeugs zu achten.

Bei großen Querschnitten macht sich die Verwendung eines akkuhydraulischen Werkzeugs wie etwa der EKWF120ML von Klauke schnell bezahlt. Bei kleinen Querschnitten hingegen empfiehlt sich die Verwendung von leichteren elektromechanischen Crimpzangen wie zum Beispiel der EK50ML oder Handwerkzeugen wie der K507 WF. Für die Qualität der Pressergebnisse ist es generell von Vorteil, wenn die Aderendhülsen vom selben Hersteller stammen wie das Werkzeug. Denn dann ist optimale Kompatibilität gegeben. Gleichzeitig ist dies auch eine Bedingung für die Gültigkeit von Prüfungen.


Tipp Nr. 2: Pressformen kennen und verstehen

Allgemein durchgesetzt haben sich die Dorn-, Trapez-, Vier- und Sechskantpressung. Die Dorn- und Trapez-Pressung wird meistens bei Werkzeugen mit fest vorgegebenen Presseinsätzen genutzt. Die Vier- und Sechskantpressung wird hingegen oft bei den Werkzeugen verwendet, die kraft- und wegabhängig arbeiten. Diese bieten den großen Vorteil, dass sie automatisch vermeiden, dass irrtümlich das falsche Nest genutzt wird. Außerdem können damit stark ausgedünnte Leiter besser ausgeglichen werden.


Gut zu wissen: Was und wie wird geprüft?

Es sind zwei verschiedene Prüfungen definiert: die Zugprüfung und die Maßprüfung. Bei der Zugprüfung wird die mechanische Verbindung zwischen Leiter und Aderendhülse getestet. Dabei gilt: Eine Aderendhülse muss die gleichen Zugkräfte aushalten wie der blanke Leiter einer Klemme. Die Zugkräfte bewegen sich bei Querschnitten bis 50 mm² zwischen 10 und 190 Newton und müssen jeweils eine Minute gehalten werden. Bei der Maßprüfung wird darauf geschaut, dass die verpresste Aderendhülse in die dafür vorgesehenen Anschlussklemmen passt.